Parkett verlegen ist gar nicht so schwer, wie manch einer zunächst denken mag. Noch dazu wirkt ein Holzboden elegant, warm und weich. Wer sparen will, ist mit Fertigparkett beziehungsweise Klickparkett gut bedient.
Besser Fertig-Parkett oder Massiv-Parkett verlegen?
Fertige Parkettboden Elemente werden auch als Klickparkett bezeichnet, weil sie sich mit Nut und Feder einfach zusammenschieben lassen. Die Parkett-Elemente sind sehr formstabil und in verschiedenen Formen und Größen erhältlich – als Stabparkett Platten und auch als längliche Formate bis zur Größe normaler Holzdielen. Fertigparkett besteht aus mindestens zwei Schichten, die im rechten Winkel verleimt sind. Obenauf liegt eine wenige Millimeter dicke Schicht aus bereits geschliffenem und versiegeltem (lackiert oder geölt) Hartholz – Sie können es nach dem Parkettverlegen direkt betreten. Nut und Feder rundum vereinfachen die Montage des Fertigparketts. Wichtig: Zum Sägen dreht man die Unterseite nach oben, damit die Schnittkante nicht ausfranst. Ein weiterer Vorteil des Fertigparketts: Es ist relativ dünn und damit auch bei geringer Aufbauhöhe bis zur Türschwelle noch verwendbar.
Massivparkett erfordert beim Verlegen deutlich mehr Erfahrung. Es besteht in der Regel aus massiven Hartholzstäben die an der Unterseite mit Nut und Feder versehen sind. Nach dem Verlegen sind in der Fläche aufgrund von Fertigungstoleranzen meist ganz leichte Unebenheiten zwischen den einzelnen Stäben erkennbar, die durch Abschleifen angeglichen werden müssen. Vor dem Begehen muss außerdem eine Versiegelung als Lack oder Öl aufgetragen werden. Auch erfordert massives Parkett zum Verlegen mehr Aufbauhöhe als Fertigparkett. Es ist deutlich teurer, aber auch haltbarer. Man kann einen massiven Parkett durch Abschleifen und Versiegeln fast beliebig oft restaurieren, während beim Fertigparkett oft schon nach dem zweiten Abschleifen die Trägerschicht aus Sperrholz zutage tritt.
Fertig-Parkett verlegen: Die verschiedenen Lieferformen
Beim Parkett verlegen haben Sie die Wahl zwischen unterschiedlichen Formaten: Es gibt quadratische Tafeln (Seitenlänge 200 bis 650 Millimeter) und längliche Formate (Länge 1.200 bis 6.000 Millimeter, Breite 100 bis 400 Millimeter) in einer Dicke zwischen etwa 10 bis 26 Millimeter. Sie lassen sich zu vielen Mustern fügen. Die Qualität ist festgelegt in der Norm DIN 280, Teil 5. Dort beschreiben drei Sortierungen das Aussehen (Äste, Farbunterschiede).
Parkett verlegen: Die Kosten
Dielen und Fußleisten werden für jeden Geldbeutel angeboten – vom Markenhersteller bis hin zu günstigen Produkten aus dem Baumarkt. Beim Preis kommt es auf die Dicke der Nutzschicht – also die Schicht, die wirklich aus Massivholz besteht – an. Mindestens beträgt sie beim Parkett zweieinhalb Millimeter. Bei den Dreischicht-Elementen beträgt sie in der Regel drei bis vier Millimeter und bei den Zweischicht-Stäben vier bis fünf Millimeter. Vergessen Sie die Kosten für die Trittschalldämmung und gegebenenfalls eine PE-Folie als Feuchtigkeitssperre nicht. Außerdem sollten Sie mindestens eine Diele extra kaufen, damit Sie beim Parkett reparieren darauf zurückgreifen können
Parkett verlegen: Der Untergrund
Bevor Sie Parkett verlegen, sollten Sie sich vergewissern, dass der Boden trocken, sauber und eben ist. Auch sollten Sie das Parkett vorher zwei Tage an die Raumtemperatur gewöhnt haben. Lagern Sie es deshalb am besten da, wo Sie es verlegen möchten. Der Untergrund braucht üblicherweise drei Schichten: Estrich, Folie und Trittschalldämmung. Die PE-Folie schützt das Parkett vor nach oben durchdringender Feuchte, etwa aus jungem Beton. Die Trittschalldämmung kann aus flexiblen Holzfaserplatten, Matten aus Kork, Schaumstoff oder Rippenpappe bestehen und minimiert Gehgeräusche. Schrauben Sie alte Holzdielen gut fest und verlegen Sie Ihr Klickparkett schwimmend auf der Dämmung.
Parkett verlegen: So geht's
Fangen Sie an, indem Sie erst einmal an den Dielen, die in erster Reihe liegen sollen, die Längsfeder entfernen. Dies gelingt am besten mithilfe einer kleinen Tischkreissäge mit Seitenanschlag. Je nachdem, wie die Wand beschaffen ist, müssen Sie die Diele durch Hobeln und Sägen grob an die Wand anpassen. Wichtig: Achten Sie darauf, dass die Diele exakt im rechten Winkel zur anderen Wand liegt – dies ist vor allem im Altbau wichtig, da die Wände hier häufig nicht rechtwinklig zu einander stehen. Setzen Sie an der Stirn- und Längsseite etwa zehn Millimeter dicke Abstandskeile zwischen Dielen und Wand. Das Holz berührt so nicht die Wand, das ist gut für den Schallschutz und Sie erhalten zudem eine Dehnungsfuge. Diese benötigt das Holz, um arbeiten zu können.
Die nächste Diele legen Sie an die freie Stirnseite und klopfen sie leicht mit Hammer und Schlagholz fest. Einige Parkettarten verbinden Sie durch Einhängen miteinander. Hier können Sie auf das Festklopfen beziehungsweise Fixieren verzichten. Andere Arten wiederum werden durch Leim zusammengehalten. Achten Sie hier darauf, dass überschüssiger Leim sofort entfernt wird.
Mit dem eigentlichen Parkett verlegen beginnen Sie immer in einer Ecke. Ein Problem, dem Sie sich von Reihe zu Reihe neu stellen müssen ist das Endstück – es muss jedes Mal neu angepasst werden. Wenn Sie merken, dass die Parkett-Diele etwas zu lang zum Verlegen ist, muss sie gekürzt werden. Drehen Sie dafür die Diele um und legen Sie sie, mit der Nut zur Wand, an die vorherige Diele an. Jetzt schieben Sie die Parkett-Diele, inklusive Abstandskeilen, an die Wand und zeichnen mit einem Winkel und Bleistift die Länge auf. Kürzen, beziehungsweise zusägen, sollten Sie die Diele nur von der unteren Seite. Die Gefahr die Oberseite zu zerkratzen oder anderweitig zu beschädigen entfällt so. Jetzt können Sie die abgesägte Kante noch etwas abschmirgeln.
Nachdem Sie das Endstück auf die richtige Länge gebracht haben, setzen Sie es mit Abstandkeilen zwischen vorherige Diele und Wand und ziehen die Diele fest. Die nächste Reihe beginnen Sie dann mit dem Reststück der letzten Diele. So entsteht ein Versatz und das Bild ist etwas aufgelockert.
Tipp: Wenn Sie das Parkett so verlegen, dass die Längsrichtung der Elemente parallel zum Lichteinfall verläuft, verschönern Sie das Gesamtbild.
Parkett-Dielen verbinden
Die zweite Reihe Parkett Dielen klicken Sie längs in die erste ein. Am besten geht das in einem Winkel von 25 Grad. Durch kräftigen Druck auf Nut und Feder rasten die verschiedenen Elemente bei fast jedem System ein. Falls Druck allein nicht ausreichen sollte, dann helfen Sie mit einem Schreinerhammer nach. Die Dielenkante schützen Sie dabei durch ein sogenanntes Beiholz (Reststück).
Verriegeln der Kopfkante
Die Verriegelung der Kopfkanten ist hörbar und auch fühlbar. Wenn es beim Verlegen geklickt hat, dann schieben Sie die neue Diele vorsichtig über die zuletzt gelegte, rücken diese ganz dicht aneinander und verklicken die kurzen Kopfseiten.
Einpassen der Endreihe
Legen Sie die Parkett Bretter deckungsgleich auf die letzte Dielenreihe. Mit einem Reststück fahren Sie an der Wand entlang und übertragen dabei den Wandverlauf mit einem Bleistift. Den Wandabstand müssen Sie noch abziehen. Dann schneiden Sie die Diele mit der Tischkreissäge oder Stichsäge entsprechend zu.
Parkett um Rohre und Kanten verlegen
An manchen Stellen ist es nicht so einfach, Parkett zu verlegen –beispielsweise um Heizungsrohre. Hier müssen Sie ein Stück aus der Diele entfernen. Legen Sie dafür die Diele passgenau auf und zeichnen Sie das Rohr ein. Planen Sie dabei einen Spielraum von rund einem Zentimeter ein. Mit einem Topfbohrer oder einer Stichsäge bohren oder sägen Sie grob das Loch für das Rohr. Grob deshalb, da zum Schluss eine sogenannte Rosette als Abdeckung um das Rohr und über das Loch gelegt wird – so kann man nicht sehen, wie darunter gearbeitet wurde. Danach sägen Sie die Parkett-Diele vom Bohrloch bis zur Wandseite keilförmig aus, montieren die Diele und leimen den Keil wieder ein. Wenn Sie Sockelleisten montieren, dann legen Sie Filzstreifen unter. So vermeiden Sie Schallbrücken.
Wissenswertes rund um das Parkett Verlegen
Nut und Feder rundum vereinfachen beim Klick-Parkett das Montieren erheblich. Auch eine Fußbodenheizung ist unter den Parkett-Dielen überhaupt kein Problem. Sie ist schnell zu verlegen auf Zement- und auf Fließestrich, auch in Hohlräumen unter dem Bodenbelag (zum Beispiel unter Dielen). Eine Fußbodenheizung eignet sich für alle Bodenbeläge von Fertigparkett über PVC und Laminat bis zu Teppichböden. Besonders Keramikfliesen heizen sich schnell auf und speichern die Wärme lange. Schön für Allergiker: Weil Fußbodenheizungen ihre Wärme zum größten Teil durch Strahlung abgeben, wird wenig Staub in Nasenhöhe gewirbelt. Am höchsten ist die Temperatur unten, also dort, wo sie physiologisch gesehen nicht hingehört: Viele Besitzer einer Fußbodenheizung beklagen, dass sich der Blutfluss in ihren Beinen verlangsamt und die Venen erweitert werden.